Montag, 18. Juli 2011

Etappe 17 (17.7.2011): Auf und nieder...

Achtung! Aufgrund technischer Probleme kann  der Blog vom 17.7. erst heute online sein. Solltet ihr einmal keinen neuen Eintrag finden, dann wird es höchstwahrscheinlich an so etwas liegen. Also keine Sorgen machen, der Eintrag wird nachgereicht :)

Karlstad – Malung (Raum Mora)

Denkt einmal an Schweden, egal ob ihr dort schon mal wart oder nicht. Ich sage voraus (vielleicht wird ja doch noch ein passabler Mentalist aus mir… ), dass ihr euch Seen vorstellt, gesäumt von Wäldern und vereinzelt ein paar rote Holzhäuser entlang der Ufer. In jeder Ikea-Filiale kann man solche Bilder zumindest im Kundenrestaurant finden, und auch die Google-Bildersuche wird ähnliches ausspucken. Und genau so sah es für uns auch bis heute aus – nicht enden wollende Seenlandschaften entlang des Vänersees  (schwedisch Vänern), rundherum Bäume und ein Mal sahen wir sogar Leute auf einem Floß, die einen der vielen kleinen Nebenseen queren wollten.
Dieses Bild änderte sich im Laufe der Fahrt eindeutig – hatten wir zunächst massig Wasser gesehen, durften wir nun bis zum Horizont reichende Wälder erblicken, flächendeckend und nur unterbrochen durch die wie ein Pfad in die Unendlichkeit wirkende Straße und vereinzelte Häuser. Mitten durch die schwedischen Wälder erklommen unsere Radler einen Anstieg nach dem nächsten, nachdem sie zuvor auf der Anfahrt einen Geschwindigkeitsschnitt von sage und schreibe 30 km/h erreichen konnten. Sogar die Föhren und Birken entlang des Weges schienen mit zunehmender Seehöhe an Größe zu verlieren. Das hat man also davon, wenn man sich auf die letzten 45 Kilometer der Tagesetappe freut. Kaum ist ein Anstieg bezwungen, eine kurze gerade genommen, schon kommt nach der nächsten Kurve auch prompt die nächste Steigung daher. Trotz aller Mühsal muss man allerdings eines klar festhalten: Der Berg ist nicht der Feind des Radlers – vielmehr ist er ein Respekt einfordernder Partner, der mit Geduld und dem richtigen Gang erklommen werden will. Außerdem, ein Berg braucht nicht die große Höhe um steil zu sein…  Als ob uns die alten Götter der Wikinger noch weiteren Prüfungen aussetzen wollten begann es auf der Höhe, in der Nähe einer Raststation namens „Dutch Mountain“ (Holländischer Berg, widersprüchlicher geht’s wohl nicht mehr…) auch noch zu stürmen und zu regnen. Aber auch dieses Phänomen konnte die sportlichen Herrschaften nicht vom Erreichen unseres Zielortes abhalten. 

In Malung, das unser Etappenziel für heute darstellt, dann der nächste Hammer – einmal hast du kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu. Gerade als wir, angesichts des aufziehenden Regens, nach einer Hütte oder Bed-and-Breakfest Unterkunft (um unser Zelt trocken zu halten) suchen wollten wurde uns folgendes mitgeteilt. In Malung ist am 17.Juli der Eröffnungstag eines der größten Musik-und Tanzfestivals in Schweden, welches Jahr für Jahr tausende Besucher anlockt. Ergo – einzige Option wieder einmal Campingplatz. Noch dazu ohne Strom. Na bumm.
Wir wären allerdings nicht das Team Nordkap 2011, hätten wir nicht auch diesem Szenario etwas abgewinnen können. So nahm unser todesmutiger Begleiter Günther den Kampf mit dem Wetter auf und betrieb in seiner „Hell‘s Kitchen“ extremkochen (sollte eine neue Trendsportart werden) – Pute, Schwein und Rind bereitete er uns trotz widrigster Verhältnisse zu. Dieser Teufelskerl ist sein Geld absolut wert.
Mittlerweile sitzen wir bei Dauerregen und Wind, umgeben von feierwilliger schwedischer Jugend auf unserem Plätzchen bei einer gediegenen Flasche Rotwein (eh kloa) und reflektieren das gesehene und erlebte.
Übrigens: Wir haben festgestellt dass wir nur noch etwa 1000 Kilometer vom Polarkreis entfernt sind! 

Helft uns, unterstützt uns, klickt und kommentiert wo es nur geht! Wir brauchen jeden einzelnen von euch, jeder Klick bringt uns näher ans Nordkap!!!

Liebe Grüße,

Jakob

Und das Team Nordkap!

Datum
Gefahrene Strecke
Nettozeit
Durchschnittsgeschwindigkeit
Aufgestiegene Höhenmeter
Verbrauchte Kalorien
17.7.2011
190 km
07:20
25,5 km/H
1037
4600

"Extreme Cooking" sollte den Status einer neuen Trendsportart bekommen wie wir finden. Günther wäre für alle Extremkocher dieser Welt ein leuchtendes Vorbild...

Eine Straße ins Nirgendwo - Für unser Team herrlich zu befahren, die Einsamkeit in Schweden wird immer intensiver...


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