Malta - Salzburg/Aigen
Wir hatten es ja vollmundig als Main Event angekündigt – Team Nordkap versus Alpenkamm. Und eines sei vorweg genommen, es war ein Kampf nach allen Regeln der Kunst. Doch alles der Reihe nach.
„I hob glaubt du bist auf da Matrozn aungfruarn“ – Dieses morgendliche Zitat von Günther fasst die letzte Nacht und den darauffolgenden Morgen überaus treffend zusammen. Im „Eiskasten Maltatal“ Ruhe zu finden zählt wahrscheinlich zu den Dingen, an denen sich sowohl Chuck Norris als auch Mac Gyver ihre stahlharten Zähne ausbeißen würden. Sowas Anfang Juli (!!!) zu erleben, damit hätte wohl auch ein Berufspessimist nicht rechnen können. So kann man es auch nur mit Ironie nehmen, dass vor lauter frösteln und Zähne klappern das Frühstücksbrot und der Kaffee bzw. Tee in der frierenden Hand ein Stepptänzchen hinlegen. Besonders motivierend ist es dabei, vom Nordkap-Experten am Nachbarstellplatz die Auskunft zu erhalten, dass es eben dort solch niedrige Temperaturen im Sommer eigentlich nicht gibt… Unterm Strich ein hübscher Vorgeschmack auf die folgende Etappe. Na Bumm.
Höchsttemperatur 23 °C, eher bedeckt und Sonnenschein – So viele Lügen werden wir wohl so schnell nicht mehr in einem Satz zu hören bzw. lesen bekommen. Die Wahrheit bewegte sich in anderen Sphären: Gefühlte 5 °C, verstärkt durch permanenten, beinahe orkanartigen Gegenwind und Dauerbefeuchtung von Oben. Kombiniert mit der heutigen „Königsetappe“, die unseren Radlern wie es zu erwarten war alles entgegenwarf was sie hatte, inklusive nicht enden wollende Steigungen am Katschberg und Wetterkapriolen speziell in der Region um Obertauern ein netter Cocktail an Grausamkeiten. Erstgenannter Katschberg findet eine Extraerwähnung, da er später einen ersten Einsatz der medizinischen Fähigkeiten unseres radelnden „Tour-Doktors“ Hans Petritsch nötig machte. Aber keine Sorge, nichts dramatisches – Wolfgang Hasenhütls Unterarm verlangte wegen einer Überbeanspruchung durch das Bremsen bergab vom Katschberg abends ein wenig Pflege.
So wie gestern Abend David Hayes war es letztlich allerdings auch das Los des Gebirges, im gerechten Vergleich mit dem stärkeren den Kürzeren zu ziehen. Wir schämen uns trotzdem nicht zu behaupten, dass unser Sieg unterm Strich wahrscheinlich der spektakulärere war, da wir mehrere Gegner (Katschberg, Obertauern) zu bezwingen hatten als „Doktor Eisenfaust“ Klitschko. Wie einst Hannibal und sein Heer (wenn auch in die andere Richtung) überquerten wir das graue Band, welches West-und Mitteleuropa durchschneidet.
Wie die Gladiatoren ritten sie schlussendlich in unserem Lager in Salzburg/Aigen ein, die vier Helden auf ihren eisernen Rössern, durchnässt und aufgeladen vom Duell mit den Bergen und der natürlichen Widerwärtigkeit des Wetters, aber dennoch mit Recht stolz auf die eigene Leistung.
Ein weiterer Kampf spielte sich desweilen eher im Hintergrund ab, der sich ebenfalls auf mehreren Ebenen bewegte. Einerseits musste sich das Begleitpersonal mit Zeit und in weiterer Folge Wetter matchen, um die Aufbauarbeiten noch vor dem ersten großen „Guss“ am Campingplatz abzuschließen. Dies beinhaltete auch den ungleichen Kampf mit der örtlichen Stromversorgung, welcher nach mehrfachem Umstellen des Fahrzeugs und exzessiv durchgeführten Kabellegeversuchen mit einem elend langen, durch den Nachbarsgarten verlegten Kabel (quasi unsere exponierte Lebensader) endete.
Zur Feier des Tages und all der gewonnenen Kämpfe (der Zweite ist der erste Verlierer ;) ) beschlossen wir, unserem Günther eine Kochpause zu gönnen und uns im campingplatzeigenen Restaurant Brathendl, Schnitzel und Bier munden zu lassen.
Nur als Nachsatz: Ja, es regnet immer noch (bzw. schon wieder, genau wissen wir‘s nicht), und mit einer eher frostigen Nacht rechnen wir auch wieder…
Eine baldige Vorstellung des Teams wollen wir euch auch demnächst liefern, stay tuned!
Eine baldige Vorstellung des Teams wollen wir euch auch demnächst liefern, stay tuned!
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Falls uns keiner glaubt,dass es saukalt ist, hier das Beweisfoto |
Unser Tross setzt sich in Bewegung |
Mir wird eiskalt,wenn ich das Foto anschaue - so ein Sch...Wetter.Da war`s wohl vor zwei Jahren um einiges besser.
AntwortenLöschenWie auch immer:Hut ab vor den Radlern!
Ich wünsche allen eine angenehmere, vor allem trockenere Wetterlage.
liebe Grüße Jutta Egger
mit die 2 jungen Burschen gwinn ma kan Krieg
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