Polle (Raum Hameln) – Everinghausen (Nähe Bremen)
Schwerarbeit an allen Fronten war im Rahmen dieses Etappentages zu verrichten. Sowohl Radlerteam als auch Begleiter kämpften wie die Löwen, mit einem unglaublichen Ergebnis - Da ist ein Kilometerrekord gerade einmal zwei Tage alt, schon wird er wieder dermaßen zertrümmert dass man seine Einzelteile über die Weiten der Campingplätze verteilt aufsammeln muss. Gnadenlos, schlicht und ergreifend gnadenlos – mehr kann man zu den 240 (!) Kilometern des heutigen Tages nicht sagen… Aber wie immer, alles schön der Reihe nach.
Was ist das erste, an das ihr liebe Leser denkt, wenn ihr den Namen der schönen kleinen Stadt Hameln hört? Richtig. Dann geht’s euch gleich wie einer geschätzten Milliarde (keine Übertreibung, dies ist eine tatsächliche Schätzung!) anderer Menschen. Der Hamelner Kinderauszug von 1284 und die damit verbundene Sage vom „Rattenfänger“ fesseln Leute überall auf der Welt. Wer in unserer illustren Runde die Rolle des bunten Gesellen mit der Flöte einnimmt, bleibt allerdings eurer Interpretation überlassen...
Wie eine sich ewig Richtung Norden windende Schlange erlebten wir eine der blauen Adern des deutschen Nordens, die mächtige Weser, die uns über den gesamten Tag ein treuer Begleiter war. Entlang dieses Flusses, der eine der pulsierenden Lebensadern dieser Region darstellt durften unsere drei Radler aber auch die Begleitmannschaft die Metamorphose zwischen beeindruckender Naturlandschaft und bedeutendem Industrie – und Infrastrukturfaktor entlang der Weser erleben. Vom sportlichen Aspekt her zermürbend, wie viele Kurven man schlagen muss, um dem Verlauf zu folgen, als würde man auf dem Rücken eines sich windenden, mittelalterlichen Seeungeheuers reiten.
Always stay connected
Information ist Macht. An diesen Leitsatz wurden wir heute einmal auf eigener Haut erinnert – denn die bisherige Tour-Bestleistung nach Kilometern kam zustande, nachdem unsere Radler einiges an Umwegen auf sich nehmen mussten, um den vereinbarten Endpunkt auch anzufinden… Und wenn man kein Glück hat, kommt bekanntlich auch noch Pech dazu. Während der „doppelte Wolfgang“ und Peter (der nach gerade drei Tagen Teilnahme bereits den höchsten Kilometerschnitt des Trios aufweist, soviel zum Thema „locker einrollen“…) fleissig in die Pedale traten und näher rückten, waren Günther, Sebi und Jakob auf der Suche nach einem geeigneten Platzl für die Nacht wenig erfolgreich – Ein Szenario, das durch bessere Abstimmung innerhalb des gesamten Teams in dieser Form vielleicht gar nicht aufgetreten wäre. Mindestens sechs Personen, zusammen auf engstem Raum für über einen Monat und zusätzlich noch aufeinander angewiesen – Es ist nicht allzu verwunderlich, dass hier einiges an Potenzial für mögliche Probleme vorhanden ist, welches auch im Falle von nicht ausreichender Kommunikation untereinander womöglich schlagend werden kann. In unserem Falle der heutigen Etappe kann man daraus seine Schlüsse ziehen. Hätten die Begleiter die Orientierung mit dem Sportlerteam besser abgesprochen, und hätte dieses im Umkehrschluss zugestimmt, sich auf einen früheren Endpunkt der Etappe zu einigen, so wäre der heutige Tag bedeutend ruhiger abgelaufen als er dies im Endeffekt tat. Keine Sorge, es gab keinen Streit, aber gewisse Dinge hätten einfach besser laufen können, diese Fähigkeit zur Selbstkritik muss man bei einem solch ambitionierten Projekt einfach haben, schon allein um das weitere Gelingen der Fahrt und die ungebrochen hohe Motivation aller Teilnehmer weiterhin bewerkstelligen zu können. Wir werden aus diesem Samstag auf jeden Fall unsere Lehren ziehen und weiter in die Optimierung unserer Performance investieren.
Bitte dranbleiben, liebe Freunde in der mittlerweile doch recht fernen Heimat!
Liebe Grüße,
euer Team Nordkap 2011
Datum | Gefahrene Strecke | Nettozeit | Durchschnittsgeschwindigkeit | Aufgestiegene Höhenmeter | Verbrauchte Kalorien |
9.7.2011 | 240 km | 09:34 | 23,8 km/h | 642m | 6200 kcal |
Entschleunigung entlang der Weser - hier hat man entweder die Zeit, oder aber man nimmt sie sich...
240 Kilometer? Jungs ich bin beeindruckt und ziehe den imaginären Hut.
AntwortenLöschenWünsche euch alles Gute auf dem weitern Weg.
Lg aus dem sonnig, heißen Graz
Sabrina
Hurra, die Rekorde purzeln ja bei Euch wie die Kilometer,da leg ich mich doch gleich wieder in meinen Garten und lese vergnügt mit einem Spritzer in Reichweite...
AntwortenLöschenAber ich bin nicht nur faul, um 5h gehe ich zum Bogenschiessen. Der Weg dorthin ist gewaltige 300 Meter,aber dann brauchts schon ein paar Muckis.
Viel Spass auf Sylt,da sollen ja einige Promihasen rumhupfen aber mit der Auspower ist ja die Gefahr nicht so heftig.
Jetzt bin ich gespannt ob diese tollen Sprüche bei Euch ankommen, ich habe es nämlich ohne töchterliche Hilfe einfach selbst versucht.Ha.
liebe Grüsse und "Gut Strampe"
Gerhard