Wir haben es kommen sehen. Unfreundlich war es ja schon den Abend zuvor gewesen, aber als heute Früh die Wassermassen unser Zelt mit einem Sprühregen unfreiwillig erfrischten war eines klar – das wird ein unbequemer Tag zum Radeln. Nachdem der morgendliche Dauerregen (wir hatten Töpfe im Zelt um das Wasser einigermaßen abzufangen…) das Aufstehen schon zu einer qualvollen Übung gemacht hatte konnten wir uns zwar disziplinieren und der puren Widerwärtigkeit vor der Türe die Stirn bieten, aber eins könnt ihr mir glauben – Schön war das nicht. Ganz offensichtlich schickte Dänemark, das uns ja zuvor ebenfalls mit Traumwetter für Depressive verwöhnt hatte, noch einen hübschen, persönlich an uns adressierten Liebesgruß in die schwedische Provinz Dalarna…
Als wir uns aus dem Zelt, das mittlerweile ein kleines Abbild Schwedens (zahlreiche Seen und massenhaft „Gstauder“) darstellte freigeschwommen und uns aus unserer einer Mumifizierung ähnlichen Schlafadjustierung geschält hatten, bereitete uns Günther, der bereits am Abend davor um sein Leben gekocht hatte, unter Einsatz seines Lebens ein „Sturmfrühstück“. Beinahe hätte es uns die Spiegeleier um die Ohren geblasen und den Tee vom Regen verwässert…
Erstmals seit jenem unsäglichen Morgen auf Sylt mussten wir unseren gesamten gewohnten Tagesablauf unter widrigsten Bedingungen abspulen – Zelt abbauen (das Ding wirkt bei Wind wie das Segel einer Yacht…), Kisten einräumen (Gott sei Dank sind die schwer, sonst wären wir abgehoben), Koffer und Taschen verräumen (Nässe überall, toll!) und praktisch unser gesamtes Equipment als Nasses im Fahrzeug unterbringen. Vielleicht nicht überrascht, aber doch erstaunt haben uns die Schweden in diesem Falle schon – während wir, selbst aus einem Land kommend in dem man mit starker Kälte umgehen können muss, mit Jacken, Pullovern und Schals beim Frühstück saßen, flanierten die Skandinavier als wäre es das normalste auf der Welt barfuß und kurzärmlig an uns vorbei. Respekt.
Nach dem morgendlichen Kampf mit dem Wetter beschlossen wir, uns dennoch ins Abenteuer zu stürzen und zumindest die Strecke nach Mora auf uns zu nehmen. Vom permanenten Sprühregen, der sich wie in einer kalten Dusche anfühlte gebadet und durchnässt (trotz intensiver Beteiligung des Begleitautos) mussten wir aber sehr bald anerkennen, dass uns die äußerlichen Bedingungen zu einem außerplanmäßigen Ruhetag zwingen würden.
Ein Ruhetag, den wir wie gesagt zwar nicht geplant hatten, uns aber sehr entgegen kommt und auch im Zeitplan keine Probleme verursacht da unsere strammen Radler bereits einen kleinen aber feinen Zeitvorsprung herausfahren konnten. So kann dieser Montag für längst fällige Tätigkeiten genutzt werden – Wäsche waschen, persönliche Hygiene, Regeneration. Und unterm Strich betrachtet, wie ihr bereits gelesen habt wollen wir keine unnötig tollkühnen Risiken eingehen, und wenn sich der Verkehr auf den schwedischen Straßen bei abnehmender Bevölkerungsdichte auch weniger intensiv als zuvor zeigt, bei Regenwetter und Wind von LKWs überholt zu werden kann immer noch durchaus brenzlig werden. Also immer mit der Ruhe, schließlich sind wir nicht auf der Flucht!
Mittlerweile hat sich der eigentlich klassische Salzburger „Schnürlregen“ gelichtet und die Sonne zeigt ihr Gesicht, bringt uns um 21:45 ein Szenario wie wir es zuhause vielleicht um 17:30 erleben würden. Wir sind in freudiger Erwartung eines neuen Tages und neuer Herausforderungen.
Liebe Freunde, bleibt uns gewogen! Wir brauchen jede und jeden von euch um die Geschichte hier durchzuziehen!
Liebe Grüße,
euer Team Nordkap 2011!
"Freund und Helfer" sind die schwedischen Polizisten, zumindest diese beiden Herren, für uns auf alle Fälle. Bereitwillig erklärten sie unserem Team den Weg. |
Der Gedanke an das Freiluftmuseum Stübing nahe Graz drängt sich angesichts dieses "Knusperhäuschens" auf - allerdings war die Übernachtung in Mora absolut vom feinsten! |
wah, das klingt ja nicht sehr gemütlich. hoffentlich setzt sich jetzt wieder die sonne durch damit euer gepäck auftrocknen kann...
AntwortenLöschenauch wenn der ruhetag nicht geplant war - er hat euch allen bestimmt gut getan.
ich wünsche euch weiterhin motivation und kraft - euer ziel rückt immer näher.
ps: die schweden sind anscheinend nicht nur ein freundliches sondern auch ein nicht gerade unsauberes volk... die polizei - dein freund und helfer ;)
alles liebe,
jakob's schwesterlein
So schön schweden auch sein mag, auf das wetter dort kann ich verzichten...Das klingt ja grausig,brrrr. Na hoffentlich bessert sich die wetterlage wieder, richtig warm wird`s da oben wahrscheinlich eh nie, aber für die radler ist hitze sowieso nicht so toll.Es ist nur alles viel freundlicher bei sonnenschein und angenehmen temperaturen. Hut ab vor günther, alle achtung!
AntwortenLöschenHalt euch die daumen,dass ihr ungestört von wetterkapriolen weiterfahren könnt- ihr kommt dem ziel immer näher!
Liebe grüße Jutta E.
Grauslich,alles klamm und feucht.Erinnert an Ferientage in Altaussee...Die Wetterkarte ist auch kein Lichtblick.Umso grösser die Bewunderung über Eure Strampeltaten.
AntwortenLöschenMachts weiter gut,liebe Grüsse
Gerhard
Mei ihr armen, das klingt ja gar nicht gut :-S
AntwortenLöschenHoffe ihr habt neute mehr glück!!!
Schick euch sonnige heiße 34 grad grüße aus florida!!
Glg ulli
Wir gratulieren den Radlern zu ihren hervorragenden Leistungen und wünschen euch besseres Wetter.
AntwortenLöschenWir verfolgen euren Weg mit großem Interesse.
Viele Grüße aus Kölle
(da ist das Wetter auch nicht viel besser )
Manni und Weibi
Hoffentlich wird euch das Knäckebrot nicht feucht. Habt ihr schon den Wickie und die starken Männer getroffen? Wenns zuviel regnet gehts halt zum IKEA einkaufen.
AntwortenLöschenWüsche ein schöneres Wetter und fahrt kan Elch zam.
Muss toll sein der Sternenhimmel wenn ihr ihn sehen könnt.Guter Tipp 7 Sterne auf der Weinbrandflasche.Dann wird euch nicht so kalt und Günter muss nicht soviel Essen zubereiten.Teekochen geht schneller.
AntwortenLöschen